Die Plattenwäsche Analoge Schallplatten enthalten mehr und schönere Musikinformation, als vielen Menschen heute bekannt ist. Seit jeher spielte die Pflege und Reinigung der Platten eine wichtige Rolle. Schließlich neigen Schallplatten dazu, nicht nur die Musik, sondern auch allerlei Geräusche wiederzugeben. Für diese gibt es im wesentlichen zwei Ursachen: verunreinigtes Vinyl und diverse Rückstände in der Rille. Gegen schlechtes Material ist kein Kraut gewachsen. Nebengeräusche, die durch Schmutz verursacht werden, versuchte man auf verschiedenste Art zu bekämpfen. Dazu lässt sich sagen, dass fast immer versucht wurde, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Alle gängigen, mir bekannten Arten der Plattenreinigung, hatten zur Folge, dass die Scheibe oberflächlich schön sauber war, jedoch ein Teil des von dort verbannten Schmutzes (wieder?) in der Rille landete. Die einzige Möglichkeit, Verschmutzungen aus der Rille zu bekommen, ist die Wäsche auf einer Plattenwaschmaschine mit Absaugung. Ich frage mich heute, warum zur Hochzeit der Schallplatte solche Geräte nicht in jedem halbwegs anständigen Plattenladen vorhanden waren??? "Keith-Monks", die wohl beste unter den Waschgeräten, hier abgebildet. Das Gerät sieht aus wie in barocker Plattenspieler. Vorne links ist eine Bürste angebracht. Aus dem grauen Teil an der Halterung wird die Reinigungsflüssigkeit auf die Platte gespritzt. Die Dosierung kann sehr genau und sparsam erfolgen. Die Platte rotiert mit ca. 78 U/min. Mit der Bürste wird die Waschlösung (Isopropenol + Aqua Bidest) gleichmäßig verteilt. Man lässt die Platte ca. zwei Minuten rotieren. In dieser Zeit dringt die Flüssigkeit in die Rillen und löst selbst angetrocknete Rückstände an. Nach dem Einweichen wird die Bürste zur Seite geschwenkt und der eigentliche Reinigungsvorgang kann beginnen. |
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